Ihr wisst ja ich bin ein Weltenbummler. Oder war es. Jetzt ist es ja gerade bissrl schwierig, nicht wahr. Aber nicht nur wegen Corona. Mit Kind verändert sich das Reisen schon massiv. Man macht sich bei der Planung ganz andere Gedanken. Zum Beispiel wie die Hygiene und die medizinische Versorgung im Reiseziel ist. Ob es dort kindgerechte Aktivitäten gibt. Ob die Sicherheit gewährleistet ist. Naja, Dinge die halt vorher keine so grosse Rolle spielten.
Das Reisen und das Auskundschaften neuer Kulturen und Orten ist eine Konstante in meinem Leben und ich habe mir geschworen, dies trotz Kind beizubehalten. Dass nicht nur wir Eltern uns dem Kind anpassen, sondern das Kind sich auch uns anpassen muss. Ein Stück weit zumindest. Auch wenn wir mal zu Besuch bei anderen sind, dass das Kind lernen muss, überall zu schlafen. Genau. Man hat im Vorfeld immer konkrete Vorstellungen, wie man sein Kind erziehen will, hat andere Eltern im Umfeld beobachtet und schnell gemerkt, was man so bei seinem eigenen Kind nicht machen und was doch ganz gute Rituale sind, die man bei sich ebenfalls einführen will. Dann kommt das Kind und alles ist anders. Wirklich!
Das mit dem Reisen habe ich nicht ganz aufgegeben. Nyo (mein Sohn) ist bereits mit fast 3 Monaten zum ersten Mal geflogen. Und es hat nur solange gedauert bis wir fliegen konnten, weil es eine gefühlte Ewigkeit ging, bis das spanische Konsulat endlich alle Papiere ausgestellt hat. Ihr wisst: August, da arbeitet in Spanien niemand! Die Gesellschaft steht still quasi. Ich war zu dieser Zeit übrigens noch im Einbürgerungsverfahren zur Schweizer Staatsbürgerin. Wenn auch fast am Ende, durfte ich meinen Sohn trotzdem noch in das Verfahren einschleusen. Zum Glück. Am Schluss hatte ich Anfang September 2018 für ihn dann mehr Reisepapiere als ein Diplomat in seiner ganzen Karriere. Spass!
Sein erster Flug war von Zürich nach Barcelona, unser Zweitwohnsitz. Wir haben dort eine Wohnung und sind komplett ausgestattet, so wie hier halt. Und das ist super, denn das sorgt meist für sehr entspannte Ferien. Man weiss wo alles ist, kann auch notfalls kurz in die Apotheke nebenan, wenn das Kind krank ist. Und es ist oft krank und dies - logo(!) - meist in den Ferien! Murphy's Law. Ist bei uns ja auch nicht anders, sobald der Stress nachlässt und du dich entspannen willst, kommt irgendwo eine Grippe dahergelaufen und wirft dich mit Fieber ins Bett, wenn draussen 32° sind und die Sonne dazu einlädt, einen Strandbesuch zu machen. Wobei Kinder eigentlich selten an Stress leiden. Egal.
Fakt ist, ich wollte nie eine Ferienwohnung besitzen. Ich wollte nicht gezwungen sein, jedesmal an den gleichen Ort zu reisen. Mich in den Ferien darum kümmern zu müssen, dass die Wohnung instand ist und bleibt, evtl. auch noch irgendwelche Behördengänge zu machen. Denn die Ferien sind zum Ausruhen da. Seit ich ein Kind habe, stelle ich aber fest, wie bequem eine Ferienwohnung ist und dass es eben überhaupt kein Zwang ist, sondern eine wahrliche Freude, wenn man vor Ort eben schon alles hat und es nicht zuerst noch einkaufen oder allenfalls mitnehmen muss (Windeln etc.). Das entspannt ungemein! Vielleicht kommt noch dazu, dass ich schon ziemlich viel von der Welt gesehen habe und sich meine Reisebedürfnisse selbst verändert haben.
Ein weiterer Erklärungsversuch ist, dass mein Kind ziemlich schlecht schläft. Es hat noch keine einzige Nacht durchgeschlafen in seinem Leben. Bis heute. Bevor ihr euch jetzt Sorgen macht: mir geht es gut. Man gewöhnt sich an alles. Ist so. Dies hatte ich natürlich nicht geplant, denn wie gesagt, mein Kind sollte lernen, überall zu schlafen und sich uns anzupassen. Hahahaha, ich muss immer noch laut lachen, wenn ich daran denke! Es ist utopisch zu glauben, dass man das schafft. Denn wenn man müde ist, dann macht man alles, damit es dem Kind und einem selbst möglichst bequem ist und gut geht. Und dann macht man halt auch keine Experimente mit dem Kindesschlaf. Wenn man es einmal geschafft hat, dass das Kind wenigstens über längere Zeit 6 Stunden am Stück schläft, dann gibt man diesen Luxus nicht so schnell wieder auf. Wir haben hart daran gearbeitet - mit ganz vielen Ritualen und Konstanten in seinem Leben.
Trotzdem reisen wir. Ziemlich viel und ziemlich oft. An unseren Zweitwohnsitz oder zu unseren Familien. Dort gibt es weder Zeitverschiebung noch Unvorhergesehenes. Meistens zumindest. Und wenn wir unsere Familien besuchen, die auf der Welt verstreut sind, entspanne ich sogar etwas mehr. Kochen übernimmt dann z.B. meine Schwiegermutter (und weltbeste Köchin auf der Welt) und die Kinderbespassung wird uns dankend von anderen Familienmitgliedern abgenommen. Somit hat Mami dann auch mal richtig Ferien und kann wiedermal ausschlafen oder in Ruhe zur Toilette gehen.
Bleibt gesund und und bis morgen!
Diana
PS. Bei uns gab es heute Resteverwertung. Ich überlasse euch deshalb hier mein Thunfisch-Mousse-Rezept.
Thunfisch-Mousse für Fitnesslovers
proteinreich und low fat
1 Dose Thunfisch (in Lake)
3 EL Hüttenkäse
1 Frühlingszwiebel
20 Körner roter Peffer ganz
1 TL Senf
2 EL Balsamicoessig
Salz
Schnittlauch
Thunfisch abschütten. Alle Zutaten (bis auf den Schnittlauch) in einen hohen Behälter füllen. Mit dem Stabmixer zu einer homogenen Masse pürieren. Schnittlauch fein hacken, daruntermischen. Fertig.
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