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AutorenbildDiana Miranda

Day 45 - Gemeinsam kämpfen

Sieht so aus, als hätte diese Krise langsam ein Ende. Alle sprechen über Lockerungen, die Läden werden geöffnet, Sommerlager sind erlaubt, Restaurantbesuche wieder möglich. Sieht fast so aus, als müsste ich mir auch für diesen Blog langsam eine Lockerung bzw. ein Exit-Szenario überlegen. Ohne Corona-Krise auch keine Chorona Chronicles, oder? Und überhaupt, wie geht es nachher eigentlich weiter bei euch, bei mir?


Nach diesem ganzen Debakel hoffe ich ja immer noch inständig, dass sich die Welt zumindest ein klein wenig nachhaltig verändert hat, dass der Stillstand einen neuen Takt angibt, dass es sowas wie eine Zeitenwende gibt. Mein Sachverstand sagt jedoch, dass das menschliche Wesen, sobald die alte Normalität wieder installiert ist, wieder in den alten Trott fällt. Warum ich das glaube? Menschen sind nur in Krisen Herdentiere, in der normalen Marktwirtschaft eifert jedem seinem eigenen Idividualisimus, seiner eigenen Selbstverwirklichung nach. Und in diesem Egoismus haben Artgenossen - zumindest in grösseren Gruppen - nunmal keinen so grossen Stellenwert.


Man liest in den Medien derzeit viele ausgefallene Prognosen von Utopisten und Zukunftsforschern, dass der gesamten Menschheit ein grüner Daumen gewachsen sei, sie nicht mehr fliegen würde und auch, dass der Kapitalismus in seiner bestehenden Form gestorben sei. Man prophezeit, dass die Normalität nicht wieder zurückkehre. All das wäre wirklich eine schöne Vorstellung, ich bin aber der festen Überzeugung, dass sie sich brutal irren. Sobald nämlich die Grenzen wieder frei passierbar sind und nach dem Einreisen kein Quarantäne-Zwang mehr besteht, werden wir unserer Leidenschaft für das Erforschen neuer Kulturen und Länder nachkommen und der Kapitalismus wird zu seiner alten Form zurückfinden.


Selbst wenn wir jetzt die Chance auf eine bessere Welt haben und so eine Chance wohl kein zweites Mal in dieser Form kommt, wird diese Krise wohl kaum heilsam für uns sein. Das einzige, was einen nachhaltigen Effekt haben wird, ist die kollektive Erinnerung an dieses epochale Ereignis. That's it! Nennt mich jetzt Pessimist, ok. Ich kann mit dieser Kritik umgehen. Selbst würde ich mich aber lieber Realist nennen. Denn ich glaube nur das, was ich wirklich selbst sehe und erlebe. Und in meinem jungen Leben habe ich leider schon so einiges gesehen, um zu wissen, dass der Mensch nur etwas verändert, wenn es wirklich weh tut. Und ganz ehrlich, den meisten westlichen Individuen hat diese Krise zu wenig geschadet, als dass sie sich jetzt für eine Veränderung einsetzen.


Ähnlich verhält es sich, wenn man gemeinsam um etwas kämpfen sollte. Man spricht in der Gruppe viel, tauscht sich aus, hat sogar oft die selben Meinungen. Wenn es aber darum geht, diese Änderungen durchzusetzen, dann will plötzlich niemand mehr die Klappe aufmachen und sich noch weniger exponieren. Aus Scham oder aus Angst. Und auch hier: Das ist genau das, was das System will, dass wir eben nicht einer Meinung sind, dass wir uns fürchten. Würden wir viel mehr zusammenhalten, könnten Besserungen viel schneller vorangetrieben werden. Solche Tendenzen sind im Ausland übrigens noch viel sichtbarer als hierzulande. Man erinnere sich an die französischen «Gilet jaunes», an die Proteste in Chile gegen die soziale Ungleichheit oder an die berühmten Studentenbewegungen rund um den Globus. Die Leute protestieren in Gruppen und werden gehört! Die Leute protestieren als Individuen und riskieren eine Entlassung. Eine Person ist auch einfacher zu ersetzen, als ein ganzes Team. So funktioniert das in der freien Marktwirtschaft.


Selbst wenn diese Zeit nicht so katastrophal war, wir alle hatten genügend Zeit darüber nachzudenken, was wir eigentlich gerne beibehalten würden. Selbst wenn es nur kleine Dinge sind, wie das tägliche gemeinsame Essen mit der Familie, das Brotbacken, das Gemüse anpflanzen, der Austausch mit anderen Menschen, das Zuhören oder das Home-Office und andere digitale Errungenschaften. Also Dinge, die auf das Konto der allgemeinen Entschleunigung und des gewonnen Zeitzuwachses einzahlen und uns mehrheitlich gut getan haben. Warum setzen wir uns nicht gemeinsam dafür ein, dass dies ein fester Bestandteil unseres Alltags wird?


In der Zwischenzeit überlege ich mir, wie es mit diesem Blog weitergehen soll. Ich freue mich auf eure Ideen und Feedbacks. Schreibt mir, ruft mich an, lasst einfach von euch hören, egal in welcher Form. Thanks!


Sodeli, das wars für heute!

Wir sehen bzw. lesen uns morgen.

Diana

 

Indisches Butter-Chicken

für 4 Personen


Poulet marinieren

150 ml Naturjoghurt

1 Knoblauchzehe

1 cm Ingwer 1 EL Zitronensaft 1 TL Paprika edelsüss

1 TL Kurkuma 2 TL Garam Masala 1/2 TL Cayenne-Pfeffer 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen 750 g Pouletbrust


Ingwer kleinhacken und mit den restlichen Zutaten vermischen. Pouletbrust in Würfel schneiden und mit der Marinade marinieren. Am besten über Nacht zugedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.


Für die Sauce:

1 Schalotte

1 Knoblauchzehe

1 cm Ingwer

80 g Butter 300 ml passierte Tomaten

1 EL Tomatenmark

1/2 TL Zimt

1 TL Cayennepfeffer

150 g Rahm 1-2 TL Salz

Schalotte, Knoblauch und Ingwer kleinschneiden. In 40 g Butter dünsten bis alles glasig wird. Danach das Tomatenmark und die passierten Tomaten hinzugeben. Mit den restlichen Gewürzen und Salz würzen. Ca. 30 Minuten köcheln lassen auf mittlerer Stufe. Danach Rahm und restliche Butter beimischen und nur noch kurz aufkochen.


Passt perfekt zu Basmati-Reis oder Naan-Brot.

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