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  • AutorenbildDiana Miranda

Einkaufstourismus

Es ist bereits über eine Woche vergangen seit meinem letzten Blogeintrag hier und ein paar von euch haben mir schon gesagt, dass sie mich vermisst haben. Das freut mich zu hören – auch wenn ich die kleine Auszeit wirklich genossen habe. Ich versuche mich derzeit in einer neuen Normalität. Also eigentlich befinde ich mich schon wieder mitten in einem Veränderungsprozess. Glaubt nicht, ich hätte jetzt weniger Stress mit Schreiben. In der Tat ist es nur weniger Aufwand, Stress habe ich trotzdem, weil ich ihn mir selbst mache. Immerhin bin ich in zwei Monaten von der Teilzeitangestellten und Familienmanagerin, zur Home-Office-Queen, Teilzeit-Familienmanagerin und Hardcorebloggerin übergegangen und jetzt geht es dann wieder weiter zur Büro-Wiedereingliederung und gleichzeitigem Teilzeitbloggen und Hobbygärtnerin. Ganz schön viele Veränderungen in so kurzer Zeit – herausfordernd aber durchaus spannend. Und wie geht es euch so?


Ihr habt bestimmt schon gehört, dass die Schweiz nun Lockerungen an den Landesgrenzen mit Deutschland, Frankreich und Österreich beschlossen hat mit dem gemeinsamen Ziel der kompletten Öffnung bis zum 15. Juni. Das ist erfreulich, weil die Schweizer Bevölkerung dann zum Einkaufen endlich wieder nach Deutschland fahren kann und die Sommerferien in Frankreich vielleicht doch noch realisiert werden können. #ironieoff Naja, und wenn das in diesem Tempo so weitergeht, dann müssen die Deutschen dieses Jahr doch nicht nach Sylt sondern können ihren regulären Ballermann-Urlaub auf Malle geniessen. Wahrscheinlich wäre es sowieso eine grosse Herausforderung für die Nordsee-Inseln gewesen, in der Kürze Sangria-Eimer für 50'000 Deutsche Urlauber bereitzustellen – auch wenn man in der Not bekanntlich vieles schafft, oder?


Ich mache euch nichts vor, auch ich freue mich darüber, wenn die Grenzen wieder offen und wir nicht mehr so in der Mobilität eingeschränkt sind. Und selbst wenn das mit dem Einkaufen in Deutschland eine kleine Kritik sein sollte, vor allem, weil wir die Schweizer Wirtschaft jetzt besonders unterstützen und auch zum Schutz der Umwelt lokal einkaufen sollten, fahre auch ich für gewisse Besorgungen zwei Mal im Jahr nach Weil am Rhein. Jeder ist sein eigener Schatzmeister und kleine Budgets erfordern mehr Kreativität beim Einkaufen, das ist mir klar. Ich kann die Beweggründe für den Einkaufstourismus durchwegs verstehen, bin aber sicher, dass viele die Rechnung machen ohne alle Teilaspekte zu berücksichtigen. Das soll jetzt hier keine Moralpredigt werden und ich erkläre gleich anschliessend, warum ich selbst gewisse Dinge nur im Ausland kaufe. Aber besonders jetzt, nach dieser Krise sollten wir uns besinnen, dass am Ende der Kette, immer jemand leidet. Es ist also durchaus möglich, dass einige Kleinunternehmen schliessen müssen, weil sie die Defizite nicht stemmen können. Und wenn wir das mit dem lokalen Einkauf verhindern können, ist das ja eine super Sache, oder?


Wie gesagt, ich verstehe gewisse Aspekte des Einkauftourismus. Besonders wenn ich die Preise von Medikamente betrachte, die wir hierzulande bezahlen, macht mich das ganz schön agressiv. Vor allem wenn man weiss, was das gleiche Produkt, vom gleichen Hersteller im Ausland kostet. Ihr werdet jetzt sagen, ja aber hier sind die Löhne und die Mieten ja auch viel teurer. Einverstanden. Aber rechtfertigt diese einen 6-fachen Preisaufschlag? Nein, oder? Das selbe ist übrigens auch bei einigen Hygieneartikeln zu beobachten. Und dann kommt ein weiterer Aspekt dazu: Warum gibt es Dinge, die in der Schweiz einfach nicht erhältlich sind? Hallo Zollbestimmungen! Versteht mich nicht falsch, Zollbestimmungen sind bestimmt nötig aber sie sollten den ausländischen Händlern das Leben nicht so verdammt schwer machen. Wenn ich nämlich meinen Lieblings-Weisswein aus eigenem Anbau aus meiner Heimatregion importieren will (und ich rede jetzt nicht von ein zwei Kartons) dann kann ich das fast vergessen. Ausser ich lass den über einen Generalimporteur einführen, was wiederum nicht gratis ist. Warum so also kompliziert? Vielleicht möchte mich jemand aufklären…


Der Wein ist nur ein kleines Beispiel. Generell sollten wir unser Konsumverhalten überdenken - auch der Umwelt zu liebe. Ganz klar. Die Schweiz ist aber nun mal ein kleines Land, wir werden also unmöglich komplett unabhängig sein von unseren Nachbarn. Jeder kann aber ein kleines Stück dazu beitragen, dass Umwelt und Wirtschaft sich erholen. Was tust du?


Machts gut und bis bald,

Diana

 

Kabeljau auf Gemüsebett

für 4 Personen


600 g Kabeljau (frisch oder aufgetaut)

1 Lauchstange

2 Frühlingszwiebeln

1 rote Peperoni

1 Zucchetti

1 Pak Choi

6 EL Kräuterbutter

Öl

Salz


Kabeljau waschen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Eine Stunde vor der Zubereitung salzen. Gemüse waschen und kleinschneiden. Alles zusammen in einer Pfanne mit wenig Öl dünsten bis es fast gar ist. Es kann übrigens jedes Gemüse verwendet werden (ich hatte nur noch das im Kühlschrank). Würzen. Kabeljau dann auf dem Gemüse drapieren, auf jedes Filet einen Esslöffel Kräuterbutter geben, Deckel drauf, 5 Minuten bei mittlerer Stufe garen. Danach Herd abstellen und weitere 5-10 Minuten mit der Resthitze fertiggaren. Servieren! Dazu passt sehr gut Trockenreis.

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