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AutorenbildDiana Miranda

Day 34 - Sender und Empfänger

Kochen ist meine Leidenschaft. Habt ihr vielleicht schon gemerkt. Ich mache das wirklich sehr gerne. Und ich denke, ich mache das auch ziemlich gut. In der Küche stehen und irgendetwas schnipseln oder brutzeln, das hilft mir ungemein, mich zu entspannen oder nach einem harten Arbeitstag abzuschalten. Während andere auf dem Sofa sitzen und irgendwelche Serien schauen, durchforste ich Kochbücher, Magazine und Blogs auf der Suche nach neuen Rezepten oder Inspiration.


Ihr fragt mich ganz oft, woher ich all die Ideen für meine Publikationen auf Instagram und Blog nehme. Auch wollt ihr wissen, woher ich die Motivation nehme, jeden Tag zu kochen. Und ich muss euch sagen, das frage ich mich auch ganz oft. Es gibt nämlich auch bei mir Tage, an denen ich überhaupt keine Inspiration habe. Dann koche ich meistens etwas Einfaches oder etwas, das sich schnell aus dem Ärmel schütteln lässt. Oder ich frage meine Mutter, was es bei ihr gibt. Oder eine Freundin. Oder ich frage meinen Mann, worauf er Lust hat. Dieses letztere Unterfangen ist nicht immer ganz einfach. Kennt ihr.


Ein Alltags-Beispiel mit Mann: du fragst deinen Mann also nach Kochideen. Er soll schliesslich auch mal Verantwortung übernehmen. Hahaha. Innerlich weisst du eigentlich schon, was er antworten wird (du kennst ja seine Vorlieben). Du wartest trotzdem ab und hoffst heute mit seiner Antwort überrascht zu werden. Nö, passiert nicht. Es kommen also dieselben Vorschläge wie immer. Lasagne, Kalbsbraten mit Morchelsauce oder Chateaubriand mit Sauce Bernaise. Genau. Und insgeheim weisst du, dass seine Vorschläge grundsätzlich gut sind. Für einen Samstag oder Sonntag. Aber bestimmt nicht für einen Montagabend nach 9 Stunden arbeiten und 2 Stunden Arbeitsweg. Weil unmöglich zu bewerkstelligen. Ta-dam, schon bist du auf 180, vor allem weil er bei seinen Rezeptideen nicht berücksichtigt hat, dass du ja den ganzen Aufwand hast. Du haderst dann einen kurzen Augenblick, überlegst dir eine sachliche Reaktion und er merkt aber schon an deinem Blick, dass du die Antwort nicht magst. Man kennt sich ja schliesslich blind. Er antwortet dann: wenn du meine Ideen nicht hören willst, warum fragst du dann? Du weisst, er hat 100% Recht. Leider! Aber eine brauchbare Idee hast du jetzt trotzdem nicht. Also gibt es Toast. Damit sind auch alle zufrieden. Hahaha. Oder du fragst deine Schwester, die hat immer gute Empfehlungen. Sie ist wie du und ich. Sie hat auch einen Mann zuhause. Bei ihr gibt es heute Omelette. Auch lecker!


Die Kommunikation mit dem Partner/der Partnerin ist generell faszinierend. Man tauscht sich aus; die Verständigung ist aber - trotz oder genau wegen der Beziehungsebene - durch Missverständnisse gestört. Friedmann-Schulz hat dies das Vier-Seiten-Prinzip genannt, wonach eine Nachricht unter vier Aspekten beschrieben wird: Sachinhalt (sachliche Information), Selbstoffenbarung (was offenbart der Sender mit dieser Nachricht über sich), Beziehung (was wird an der Art der Nachricht über die Beziehung offenbart) und Appell (die Aufforderung an den Empfänger). Ich mache euch ein Beispiel, damit es klarer wird.


Ein Paar sitzt am Mittagstisch. Beide haben den Teller vor sich. Er sagt: da ist was Grünes auf meinem Teller. Was denkt ihr, was Mann meint und Frau denkt? Voilà:


Mann meint:

Sachebene: Da ist etwas Grünes.

Selbstoffenbarung: Ich weiß nicht, was es ist.

Beziehung: Du wirst es wissen.

Appell: Sag mir, was es ist!


Frau denkt:

Sachebene: Da ist etwas Grünes.

Selbstoffenbarung: Mir schmeckt das Essen nicht.

Beziehung: Du bist eine miserable Köchin!

Appell: Lass das nächste Mal das Grüne weg!


Die Frau antwortet gereizt: „Verdammt, wenn es dir hier nicht schmeckt, kannst du ja woanders essen gehen! Das hier ist kein Restaurant.


(Kleine Anmerkung aus Gender-Gründen: im Beispiel sind die Rollen traditionell verteilt. Das heisst aber nicht, dass Frauen generell so reagieren und Männer immer sachlich sind, ganz im Gegenteil. Wenn in deinem Haushalt der Mann der Koch ist, könnte es genau andersherum sein also. Das gilt übrigens auch für gleichgeschlechtliche Paare. Es ist also nicht grundsätzlich ein Geschlechts-Problem. Das Beispiel zeigt einfach ganz gut, wie in der Beziehung Kommunikation funktioniert.)


Hier ist übrigens ein weiteres Beispiel, für "perfekte" Kommunikation:


Bei mir ist es also wie bei der Psychologin, die sich auch nicht selbst therapieren kann. Ich habe zwar einen Master in Kommunikation, Botschaften sind aber aufgrund eben dieser Beziehungsebene auch bei mir nicht immer berechenbar.


So, das war's für heute. Bis morgen!

Diana

 

Insalata Caprese mit

selbstgemachtem Pesto

für 2 Personen


3 grosse Tomaten

1 Kugel Mozarella

einen Bund Basilikum

eine halbe Hand voll Nüsse (Baumnuss, Mandeln oder was ihr gerade da habt)

eine halbe Hand voll Parmesan

1 dl Olivenöl

Balsamico-Essig

Salz


In einem hohen Gefäss Basilikum, geröstete Nüsse, Salz und Olivenöl zu einer Paste mixen (mit dem Handmixer). Tomaten und Mozarella in feine Scheiben schneiden, würzen. Alles schön auf einem Teller anrichten, Pesto darüber, etwas Olivenöl und Balsamico-Essig. Fertig!


Das Pesto passt auch zu Pasta übrigens. Weil Bärlauch gerade Saison hat, kannst du das Pesto alternativ auch damit machen.

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